Am Standort 1 der Gesamtschule Rheinbach (Villeneuver Straße) wurde in diesen Wochen die erste Leuchtturmmaßnahme der Klimafolgenanpassung erfolgreich umgesetzt. Das Projekt steht beispielhaft für klimaresilientes, nachhaltiges und gemeinschaftlich gestaltetes Stadtgrün in Rheinbach.
Das Klimafolgenanpassungskonzept der Stadt weist den Schulstandort als Bereich mit mittlerer bis hoher Trockenheitsgefährdung aus. Die Hitzebelastung auf der Hoffläche war bereits im Ausgangszustand hoch und wird sich künftig weiter verstärken. Da besonders Kinder und Jugendliche als vulnerable Gruppen gelten, stand ihr Schutz vor Hitze im Mittelpunkt der Maßnahme.
Zur klimaangepassten Umgestaltung wurden in den Beetflächen vor der Schulfassade sowie auf der Hoffläche klimaresiliente Bäume und drei thematische Staudenbeete angelegt – ein Duft- und Heilpflanzenbeet, ein Beet der Artenvielfalt sowie ein Präriestaudenbeet mit trockenheitsverträglichen Arten.
Ein versickerungsfähiges Pflaster leitet das Regenwasser durch leichte Neigung gezielt in die Beete. Diese wurden mit einem mageren, nährstoffarmen Substrat vorbereitet und mit Lavamulch abgedeckt, der das Austrocknen reduziert, Unkrautwuchs hemmt und die Bodenstruktur verbessert.
Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit wurden für die Wege zwischen den Beeten Betonplatten aus dem ursprünglichen Schulhof wiederverwendet und somit Bauabfälle reduziert. Eine Hainbuchenhecke umrahmt das neu entstandene grüne Klassenzimmer im Freien, das künftig Unterricht, Begegnung und Umweltbildung verbindet.
Die Maßnahme zeigt beispielhaft, dass Klimaanpassung eine Gemeinschaftsaufgabe ist. Schule, Umweltamt, Hochbau, der städtische Betriebshof, Landschaftsarchitektin und das ausführende Bauunternehmen arbeiteten bei Planung und Umsetzung Hand in Hand.
Schülerinnen und Schüler waren aktiv beteiligt – sie wählten Pflanzen mit aus, halfen bei der Pflanzung und übernehmen gemeinsam mit Lehrkräften und der Stadt Verantwortung für die Pflege. So wird Klimaanpassung konkret erlebbar und im Schulalltag verankert.
Im Frühjahr 2026 sollen ergänzend biodiverse Strukturen wie Totholz- und Natursteinelemente folgen, um zusätzliche Lebensräume für Insekten und Kleintiere zu schaffen.
Die Bauumsetzung wurde mit 80 % über das KfW-Programm „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen – Zuschuss 444“ gefördert.
Die Projektstelle Klimaanpassungsmanagement der Stadt Rheinbach wird über die Bundesförderung ANK DAS („Anpassung an den Klimawandel – Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“) des Bundesumweltministeriums unterstützt und begleitet die Umsetzung solcher Maßnahmen vor Ort.