Die Stadt Rheinbach hat den Starkregen- und Hochwasserschutz weiter ertüchtigt

Seit der letzten Starkregensaison ist die Stadt Rheinbach beim Schutz vor Starkregen und Hochwasser weiter vorangekommen. Dabei setzt die Stadt weiterhin auf einen ganzheitlichen Ansatz: kommunale Maßnahmen, interkommunale Kooperation und private Vorsorge greifen dabei ineinander.

Im Frühjahr steigt das Risiko. Schutzsysteme im Einsatz.
Das gemeinsame Wasserstandsmessnetz mit Meckenheim und Swisttal hilft, die aus den Gewässern entstehenden Hochwassergefahren frühzeitig zu erkennen.

Zur schnellen Reaktion bei Hochwasserlagen hat die Stadt Rheinbach 56 mobile Hochwasserschutzelemente angeschafft. Diese lassen sich im Ernstfall flexibel durch Feuerwehr, Betriebshof oder Anwohner*innen aufbauen.

Für den Ortsteil Flerzheim wurde im Ausschuss für Umwelt und Mobilität am gestrigen Abend beschlossen, drei Hochleistungspumpen anzuschaffen. Sie leiten bei Starkregen Wasser gezielt in die Swist ab und verhindern so einen Rückstau im Kanalnetz. Finanziert werden diese mit Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik Deutschland nach der Förderrichtlinie Wiederaufbau Nordrhein-Westfalen.

Die Infrastruktur wird widerstandsfähiger.
Durch den Bau von Straßenrampen, zusätzlichen Abläufen und Entwässerungs-rinnen können Schwachpunkte entschärft werden. 

Die rund 76 Kilometer langen Gewässer im Stadtgebiet werden ganzjährig gepflegt – etwa durch Gehölzschnitt im Winter und laufende Arbeiten an Bachsohlen und Uferböschungen. Außerdem finden Maßnahmen zur Wiederherstellung natürlicher Bachläufe statt, wie am Schiefelsbach in Loch.


Bürger beteiligen sich: Hochwasserschutzkonzept nimmt Form an
Die Stadt entwickelt ihr Hochwasserschutzkonzept gemeinsam mit der Bevölkerung. Über 500 Maßnahmenvorschläge wurden in der ersten Workshoprunde eingebracht. Ab Mai beginnt die zweite Phase mit der Präsentation konkreter Maßnahmen für die sechs Gewässereinzugsgebiete. Ziel ist die Verabschiedung des Hochwasserschutzkonzepts bis Ende 2025 im Stadtrat.


Parallel dazu entstehen neue Retentionsflächen – eine im Weilerfeld wird bis Ende 2025 fertiggestellt. Weitere Flächen, wie bspw. auf dem Schützenplatz in Wormersdorf, sind in Planung.

Gemeinsam stärker: Überregionale Zusammenarbeit wird ausgebaut
Als Teil der Hochwasserschutzkooperation Erft beteiligt sich Rheinbach an überregionalen Projekten. Bereits umgesetzt ist ein Retentionsbodenfilterbecken im Gewerbegebiet Wolbersacker. 

Private Vorsorge bleibt ein zentraler Baustein.
Beim Aktionstag „Gemeinsam stark“ im September 2024 informierten sich zahlreiche Besucher*innen bei Fachfirmen und Hilfsorganisationen. Die interaktive Starkregenkarte auf der Website der Stadt hilft, individuelle Risiken einzuschätzen und Vorsorge zu planen.

Neue Hochwassergefahrenkarten zeigen Risiken – und führen zu neuen Regelungen.

Im letzten Ausschuss für Umwelt und Mobilität wurde auch über die neue Gefahrenkarte für den Bereich Untere Swist berichtet. Diese wird die Bezirksregierung Köln zeitnah veröffentlichen und umfasst den Ortsteil Niederdrees, Teile von Oberdrees und Queckenberg. 

Die Karten zeigen, wie wahrscheinlich Hochwasser und mit welchen Wassertiefen zu rechnen ist. Bereiche mit einer mittleren Eintrittswahrscheinlichkeit – sogenannte HQ100 – sollen künftig als vorläufig gesicherte Überschwemmungsgebiete ausgewiesen werden. 

Damit gehen Einschränkungen für zukünftige Bauvorhaben einher: In diesen Zonen gelten strengere Auflagen und eine Genehmigungspflicht. Bürger*innen können die Karten ab der Veröffentlichung einsehen und in einem nachfolgenden öffentlichen Beteiligungsverfahren Stellung nehmen.

Sobald diese Karten und zu einem späteren Zeitpunkt die Karten für weitere Gewässer im Stadtgebiet verfügbar sind, stellt die Stadt diese digital auf ihrer Internetseite unter

www.rheinbach.de/starkregenvorsorge-und-hochwasserschutz 

bereit. 

Infostand in Wachtberg: Rheinbach informiert beim Starkregen-Aktionstag.

Am 10. Mai nimmt die Stadt Rheinbach am nächsten Starkregen-Aktionstag in Wachtberg teil und ist mit einem eigenen Infostand vor Ort. Die Bürger*innen sind herzlich eingeladen, sich über mögliche Risiken zu informieren und sich zu geeigneten Schutzmaßnahmen beraten zu lassen.

„Der Schutz vor Starkregen und Hochwasser ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die wir in Rheinbach entschlossen und vorausschauend angehen – durch Investitionen in moderne Technik, die Pflege unserer Gewässer, eine enge Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen und die aktive Einbindung unserer Bürgerinnen und Bürger“, sagt Bürgermeister Ludger Banken. „Nur gemeinsam machen wir unsere Stadt widerstandsfähiger.“