Linksrheinischer Rhein-Sieg-Kreis setzt auf Digitale Haltestellen
Gemeinsame Pressemitteilung von Rhein-Sieg-Kreis, Regionalverkehr Köln GmbH und go.Rheinland GmbH:
Im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis werden aktuell herkömmliche Haltestellenaushänge zu Digitalen Haltestellen modernisiert. Die laufenden Arbeiten, die noch in das Jahr 2026 andauern, heben insgesamt 341 Haltestellen mit 402 Haltepunkten nachhaltig auf eine neue Stufe der inklusiven und flexiblen Fahrgastinformation.
Die digitale Haltestelle ermöglicht den direkten, aktuellen Abruf von relevanten Informationen für Fahrgäste, wie beispielsweise Abfahrtszeiten, Linienfahrpläne, Tarifübersichten oder aktuelle Störungsmeldungen. Sie ist bereits an mehreren Haltestellen in Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach, Swisttal und Wachtberg installiert.
Barrierefreiheit und genauere Fahrgastinformation
Die Vorteile der Digitalen Haltestelle sind zahlreich. In erster Linie profitieren Fahrgäste davon, dass Fahrgastinformationen in Echtzeit an der Haltestelle angezeigt und abgerufen werden können. Das ist sonst nur über die Website der RVK und die RVK.mobile-App möglich. Somit werden beispielsweise aktuelle Verzögerungen, die Zeit bis zur Ankunft der nächsten Busse sowie eine Übersicht über den Besetzungsgrad des eintreffenden Busses angezeigt.
Bei der Konzeption der Digitalen Haltestelle spielte das Thema Barrierefreiheit natürlich eine wichtige Rolle. Für Fahrgäste mit Sehbehinderungen ist ein erhabenes Bedienelement mit Vorlesefunktion („Push-to-Talk“) integriert. Es gibt den Abfahrtsmonitor sowie aktuelle Fahrplan- und Störungsinformationen wieder und trägt so zur barrierearmen Nutzung gemäß dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) bei.
Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises: „Die digitale Haltestelle ist der nächste logische Schritt in der Weiterentwicklung der öffentlichen Mobilität im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. Sie vereint die Vorteile der aktuellen Fahrgastinformation, der Barrierefreiheit und ist auch ein Gewinn in Umweltfragen. Durch den Wegfall der klassischen Papierhaltestellen entfällt auch die Verschwendung wertvoller Ressourcen wie Papier und der Aufwand beim Austausch der Informationen an den etlichen Haltestellen im Rhein-Sieg-Kreis.“
Das Projekt wurde vom Rhein-Sieg-Kreis in Auftrag gegeben und in Zusammenarbeit mit der Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) koordiniert. Sukzessive werden von der RVK die Haltestellen digital transformiert.
Dr. Marcel Frank, Geschäftsführer der Regionalverkehr Köln GmbH: „Wir haben die digitale Haltestelle bereits in weiteren Verkehrsgebieten wie Hürth und Wesseling erfolgreich ausgerüstet. Der Vorteil für die Fahrgäste ist enorm und zeigt, dass wir uns im ÖPNV immer wieder weiterentwickeln, um modernen Ansprüchen mit innovativen und fortschrittlichen Lösungen zu begegnen.“
Der überwiegende Teil der Haltestellen im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis verfügt zukünftig über ein kompaktes Gerät mit einem E-Paper-Display, welches den Abruf verschiedenster, relevanter Informationen ermöglicht. Zusätzlich erhalten 49 Haltepunkte ein vierzeiliges DFI-Display in der Haltestellenfahne, um auch schon von Weitem die aktuellen Abfahrten sichtbar zu machen. Die anthrazitfarbenen, metallenen Boxen, die nur etwas größer als ein DIN-A4-Blatt sind, werden durch eine Batterie betrieben und verfügen zusätzlich über ein Solarpanel. Sie erreichen damit eine Betriebsdauer von bis zu zehn Jahren, ehe die Batterie ausgetauscht werden muss. Da die Bildschirmdarstellung wie bei einem E-Reader (nicht farbig) funktioniert, sind die angezeigten Informationen auf dem Display auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut lesbar.
Welche Funktionen sind konkret auf dem Gerät zu finden?
Der erste Knopf aktiviert den Abfahrtsmonitor. Hier werden die ankommenden Linien mit Ziel und Live-Abfahrtszeiten angezeigt.
Wird eine Uhrzeit mit einem Sternchen „*“ eingeblendet, steht das für die „Soll-Fahrplanzeit“. Zusätzlich wird es in naher Zukunft eine Besetzungsgradanzeige geben, die mit bis zu drei geschwärzten Figuren die Menge der Fahrgäste im Bus angibt.
Der zweite Button führt zu den Fahrplänen aller Linien, die an der Haltestelle abfahren. Die notwendigen Tarifinformationen finden sich auf dem dritten Knopf und auf einem vierten Knopf sind Umgebungspläne und –informationen hinterlegt. Die Digitale Haltestelle spart damit große Mengen an Druckerzeugnissen und sie reduziert den Arbeitsaufwand im Haltestellenmanagement erheblich.
Realisation des Projekts dank Förderung durch go.Rheinland
Das Projekt wird vom Zweckverband go.Rheinland mit einer 90-prozentigen Förderung in Höhe von 3.464.600 Euro gefördert. Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer von go.Rheinland: „Die transparente und schnelle Information der Fahrgäste hat eine enorme Bedeutung für die Steigerung der Akzeptanz und des Komforts des ÖPNV. Auf den Anzeigern ist auf einen Blick gut zu erkennen, ob der Bus pünktlich kommt oder ob er sich vielleicht etwas verspätet und wie lange es dann noch dauert. Daher sind die Fördergelder für die RVK sehr gut investiertes Geld.“
Bildquelle ist die Regionalverkehr Köln GmbH


